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Der Kampf gegen den Rostteufel

Du kannst durch anklicken eines der folgenden Fotos eine größere Version mit einer ausführlichen Bildbeschreibung aufrufen.


Vorbemerkung: Diese Beschreibung der Restaurierung meines Junior Zagato ist eine zusammengefasste Darstellung von vielen Arbeitsschritten und ersetzt keinesfalls ein Werkstatthandbuch und eine qualifizierte Ausbildung.

Alle Arbeiten, die ich hier beschreibe, sollen nur von qualifizierten und erfahrenen Personen durchgeführt werden. Das gilt insbesondere für Arbeiten mit dem Schweißgerät und an Lenkung und Bremsen, denn Dein Leben und das Leben anderer kann von der sachgerechten Ausführung dieser Arbeiten abhängen.

Wenn Du Dich nicht sicher genug fühlst, anstehende Arbeiten selbstständig durchführen zu können, dann lasse die jeweiligen Arbeiten durch Fachwerkstätten ausführen.

Der Verfasser dieser Seiten kann in keinem Fall für Schäden, die aufgrund dieser Beschreibung an Deinem oder dem Eigentum anderer Personen auftreten, haftbar gemacht werden. Das gilt auch für die körperliche Unversehrtheit von Dir oder anderen Personen.


Im Juni 1983 machte ich mir endlich den Traum meiner frühesten Jugend wahr und kaufte mir meinen Junior Zagato 1300.

Davon träumte ich schon als kleiner Junge, seitdem mein Vater mich einmal zu einem Alfa Romeo Händler mitnahm, als er sich seine neue Berlina 2000 abholte. Im Verkaufsraum des Händlers stand ein Junior Zagato und als ich den sah habe ich zu meinem Vater gesagt: 'Wenn ich mal groß bin, dann fahre ich genau so ein Auto...'

Eigentlich sollte ich ein bißchen ehrlicher sein, denn ich habe mir kein Auto, sondern die traurigen Überreste eines hübschen kleinen Sportwagens gekauft. Die Vorbesitzer haben den Zagato jedenfalls nicht sonderlich gepflegt und ihn in weniger als sechs Jahren zu Schrott gefahren. Die folgenden drei Bilder habe ich an dem Tag gemacht, an dem ich den Zagato gekauft habe.

Old side view small (5581 bytes) Der Wagen war vollgestopft mit Ersatzteilen (auch für andere Alfa Typen). Das Auto war schwarz angepinselt, damit sich der Rost besser verstecken konnte.
Die gesamte Karosserie war mit Grundierungs-Staub eingenebelt.

Ich hatte großes Glück, daß mir bei der Sichtung der Teile zwei nagelneue und originale Einstiegbleche in die Hände fielen.

Old front view small (4230 bytes)
Old rear view small (4065 bytes) Das Heckblech war nach einem Heckschaden schief und krumm eingelötet worden, ohne daß der Unfallschaden gerichtet wurde.

Nachdem die Karosserie gesandstrahlt war, wurde der Unfallschaden hydraulisch beseitigt.

 

Ich begann damit, alles von der Karosserie abzuschrauben und alle äußeren Bleche herauszutrennen.

Die übriggebliebene Karosserie-Struktur habe ich dann gesandstrahlt. Dann endlich konnte ich anfangen zu schweißen.

Wieviel Quadratmeter Feinblech ich zur Beseitigung der Rostschäden verbraucht habe, weiß ich heute nicht mehr so genau. Woran ich mich allerdings noch gut erinnern kann, ist die mit jedem Besuch von mir zunehmende Freundlichkeit meines Stahlhändlers.

Die größte Herausforderung bei der Restaurierung stellte der Nachbau des Kofferraum-Bodenblechs dar.

Nachdem der Kofferraum-Boden fertig war, konnte ich mit dem Zusammenbau des Hecks beginnen.

Sehr frühzeitig habe ich mich dazu entschloßen, an dem Auto Veränderungen vorzunehmen, die mir sinnvoll oder nötig erschienen, so habe ich zum Beispiel den Einbau eines Ölkühlers vorgesehen.

Auf keinen Fall wollte ich später in einem Auto mit einer Einkreis-Bremsanlage fahren, daher habe ich die Spritzwand so verändert, daß der Bremskraftverstärker mit den hängenden Pedalen und dem Zweikreis-Hauptbremszylinder, der beim Junior Zagato 1600 Serie ist, in mein Auto paßt.

Der Vorderwagen war ziemlich ramponiert, allerdings war die Restaurierung zum Glück nicht sehr schwierig. Die Türen habe ich auseinandergenommen und wo nötig überholt.

Im Verlauf der Jahre gewann der Wagen so ganz allmählich seine Form wieder, längere Arbeitspausen dienten dazu, das nötige Geld für die unglaublich teuren Ersatzteile zu verdienen.

Mechanische Arbeiten umfaßten den Aufbau eines neuen 2000 ccm Motor, die Überholung des dazu passenden Getriebes, die komplette Erneuerung des Fahrwerks, der Hinterachse (10/41) und der Bremsanlage sowie die Überholung der Lenkung.

Ursprünglich, als das Auto die Zagato-Fabrik in Terrazzano di Rho verließ, war es im Farbton AR 014 'Zagato weiß' lackiert, jetzt ist der Wagen im Originalfarbton AR 737 'grau metallic' lackiert.

New rear view small (4158 bytes) Das Heckblech ist das Gleiche wie im Bild oben: Ich habe es vorsichtig ausgebaut, abgebeizt, entrostet und ausgebeult. Der untere Bereich unter dem Heckblech ist aus selbstgemachten Reparaturblechen neu angefertigt.
Den vorderen rechten Kotflügel, ein sehr guter gebrauchter, konnte ich nach einigem Suchen auftreiben. Die ursprünglich eingebauten Kotflügel waren unrettbar verrostet. New wheelarch small (4448 bytes)
Engine bay small (4993 bytes) Hier ist die Änderung der Spritzwand erkennbar. Nun paßt der Bremskraftverstärker mit den hängenden Pedalen und dem Zweikreis-Hauptbremszylinder. Dieser Umbau nahm sehr viel Zeit in Anspruch.
Zwischen diesem Bild, aufgenommen am Tag nach der Lackierung, und dem ersten Bild weiter oben liegt ein Zeitraum von über 15 Jahren... New side view small (4851 bytes)
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