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Überholung der Lenkung


Alfa Romeo hat zwei verschiedene Lenkungen in der Produktion verwendet:

  • Kugelumlauf-Lenkung, hergestellt von der Firma Burman. Diese Lenkung verfügt nur über eine kleine Plastikkappe an der Oberseite des Lenkgehäuses. Hier kann bei Bedarf Öl nachgefüllt werden. Die Lenkung ist nicht nachstellbar.
  • Schneckenrollen-Lenkung, hergestellt von der Firma ZF. Bei dieser Lenkung ist ein kleines Typenschild am Gehäuse angenietet und zusätzlich zum Ölstopfen befindet sich eine Einstellschraube an der Oberseite des Lenkgehäuses. Achtung: Die Einstellungen an dieser Einstellschraube dürfen nur mit Spezialwerkzeugen (Drehmomentmeßgerät) unter Beachtung der Reparatur-und Wartungsanleitung der Firma ZF vorgenommen werden, weil sonst durch Fehleinstellungen die Lenkung zerstört wird!

Im allgemeinen sind beide Lenkungen sehr solide gebaut. Falls Du Spiel in der Lenkung bemerkst, so sind fast immer ausgeschlagene Spurstangenköpfe oder verrostete Stehwände, an denen das Lenkgehäuse oder der Umlenkbock befestigt ist, dafür die Ursache.

Lenkungen können im Austausch bezogen werden, allerdings mußt Du mit ca. 1000,- DM Kosten rechnen.

Ich kenne eigentlich nur zwei Defekte an der Lenkung selber:

  • Defekte Schneckenrollen-Lenkung (ZF) durch unfachmännische Einstellungen an der Einstellschraube: Ignoranten drehen einfach an der Einstellschraube herum, um so das Lenkspiel zu beseitigen. Zunächst stellt sich auch eine vermeintliche Verbesserung (niemals Beseitigung) des Spiels ein, allerdings tritt nach wenigen Kilometer Fahrt  das Spiel noch stärker auf als vorher. Durch die strammere Einstellung werden Rolle und Schnecke der Lenkung stärker zusammengepreßt, Rolle und Schnecke beginnen zu fressen und die Laufbahnen werden zerstört. Die Lenkung kann dann getrost verschrottet werden, eine Reparatur ist nicht möglich.
  • Ein leckender Dichtring am unteren Austritt des Lenkhebels aus dem Gehäuse. Dieser Schaden kann bei beiden Lenkungen auftreten und kann recht einfach beseitigt werden.

Bei meiner Kugelumlauf-Lenkung war dieser Dichtring defekt und das war für mich der Anlaß, die Lenkung zu demontieren und einen neuen Dichtring einzusetzen.

Demontage:

Zunächst habe ich die Lenkung von außen gründlich mit Kaltreiniger gereinigt und die Stellung des Lenkhebels markiert. Bei der Demontage muß man besonders auf die Lage und Anzahl der Zwischenbleche achten. Alle Dichtungen müssen später erneuert werden. Da sie aus Papier sind, kann man die alten Dichtungen gut als Vorlage verwenden.

Besonderes Augenmerk mußt Du auf die Anzahl und die Beschaffenheit der umlaufenden Kugeln legen. Die Kugeln dürfen an der Oberfläche nicht beschädigt sein.

Um die Sache noch etwas komplizierter zu machen wird der Lenkhebel in zwei flankenoffenen Kugellagern geführt. Die Kugeln dieser Lager können bei der Demontage leicht herausfallen und sich mit den umlaufenden Kugeln vermischen. Also: Kugeln nicht verwechseln (unterschiedlicher Durchmesser) und Ruhe bewahren, 54 umlaufende Kugeln befinden sich in der Burman-Lenkung.

Lenkung zerlegt (7557 Bytes)
Bearbeitung des Lenkhebels und des Gehäuses:

Am unteren Austritt des Lenkhebels aus dem Gehäuse ist ein einfacher O-Ring montiert. Dieser Ring versprödet mit der Zeit, Dreck setzt sich zwischen Lenkhebel und O-Ring fest und das Öl kann aus dem Gehäuse auslaufen.

Der Dreck zwischen Lenkhebel und O-Ring sorgt für Riefen am Lenkhebel, daher ist es dann nicht mit dem Tausch des O-Rings getan, denn der neue Ring kann diese Riefen nicht abdichten.

Ich habe den Lenkhebel abdrehen lassen, so daß keine Riefen mehr erkennbar waren. Das Lenkgehäuse wurde so aufgefräst, daß ein Wellendichtring eingesetzt werden konnte. Nun dichtet ein genau zum Lenkhebel-Durchmesser passender Wellendichtring die Lenkung ab.

Bearbeitete Lenkung (8139 Bytes)
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